11x15,1, 160 Seiten, Pappband in gutem Zustand, Rücken minimal beschädigt, Eigentumsvermerk auf der letzten Seiten (U3), 3. und 4. Tausend (könnte entsprechend früherer Handelsgepflogenheiten die erste Auflage sein, die als schon verkauft dargestellt wird[?[).
            „Der blecherne Kandidat – Ein neues Sträußlein Redeblüten – Gesammelt in den Wählerversammlungen von August Angenetter“
            August Angenetter (1876-1944) war ein Schriftsteller und Redakteur beim Neuigkeits-Welt-Blatt, einer („aeltesten arischen“) Tageszeitung, die, wenn von Haus aus katholischer Ausrichtung, auch liberal demokratisch, später aber wieder austrofaschistisch-ständestaatlich auftrat (also insgesamt opportunistisch an ein gewünschtes Publikum gerichtet und ab 1938 nationalsozialistisch). Der vorliegende Band aus dem Jahr 1912 ist eher christlich-sozial und gegen Liberale und Sozialdemokraten ausgerichtet, gibt aber auch die christlich-sozialen Politiker und Wahlwerber der Lächerlichkeit preis, macht sich also über alle lustig und zeigt so Angenetters populistische Arbeitsweise; die Sammlung ist noch immer ein Kuriosum, das mit den rhetorischen Auswüchsen heutiger österreichischer Abgeordneter zum Nationalrat getrost in den Ring steigen kann. Der Hohn Angenetters, der sich wohl antidemokratisch zeigt, wird vor allem im einleitenden Gedicht und im Vorwort des Autors und den beigefügten Karikaturen deutlich; der Rest (siehe scans) spricht für sich.